So gut wie jeder Taxifahrer in Köln kennt sie oder weiss zumindest, wo sie steht: die schwarze Muttergottes. Viele Menschen mit schwarzer Hautfarbe, vielfach südamerikanische Touristen oder amerikanische Soldaten, lassen sich vom Bahnhof zu ihr bringen. Nur um diese „Mutter der Barmherzigkeit“ zu besuchen. Der Taxifahrer fährt dann zu einer der wenigen barocken Kirchen in Köln, zu St. Maria in der Kupfergasse. Dort steht in der sog. Loretokapelle Maria mit dem Jesuskind im Arm, beide mit eindeutig schwarzer Hautfarbe.
Die schwarze Mariendarstellung von ca. 1630 wurde in der 1675 geweihten Loretokapelle aufgestellt. Sie erfreute sich zunehmender und überregionaler Verehrung durch Wallfahrer. So wurde etwa 40 Jahre später eine barocke Kirche um diese Kapelle herum gebaut. Bis heute ist der Zuspruch für das Gnadenbild ungebrochen: Wöchentlich werden 5000 Opferkerzen zu ihren Füssen aufgestellt.